Maximilian in den USA

Als Forstwirt in Washington

649 Tage später…

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…und jetzt bin ich mittlerweile im viertem Semester im Studium und mir geht es richtig gut. Ich würde sogar sagen, dass es mir selten besser ging.

In der Vergangenheit konnte ich, gerade in Verbindung mit den tollen Erlebnissen in den USA, nicht so wirklich abschließen – vielleicht, weil ich mich Zuhause noch nicht wirklich Zuhause gefühlt habe.

Weil jedes Erlebnis in den USA das damalige „Aktuelle“ stark in den Schatten gestellt hat. Der Anspruch jeden Tag etwas Neues zu erleben und im Endeffekt ein neues Land, eine neue Gesellschaft komplett zu erkunden kann hier logischerweise nicht komplett erfüllt werden. Der ist sogar in der heutigen Zeit komplett unrealistisch. Ich glaube ich habe mich an etwas festgeklammert, was so einfach nicht möglich war.

Nostalgie ist verdammt gefährlich. Sich an die schönen und auch schlechten, dafür aber lehrreichen Dinge zu erinnern ist zwar sehr reizend und sehr toll – aber eben nur kurzfristig. Langfristig zieht einen das alles herunter. Durch die Pandemie (durch die meine Familie, meine Freunde und ich zum Glück bis jetzt gut durchgekommen sind) habe ich gemerkt, dass es gar nicht darum geht, jeden Tag etwas außergewöhnliches erleben oder den Tag ins Maximum zu leben, sondern es schlichtweg einfach darum geht zufrieden zu sein.

Das darf jetzt nicht falsch verstanden werden :). Ich würde trotzdem immer noch gerne wieder rüber und dort arbeiten und mit den Jungs in den Bergen herumkraxeln und auch ab und an ein Amerikanisches Starkbier trinken. Nur weiß ich mittlerweile sicher, dass ich doch nach Deutschland gehöre und hier bleiben werde. Trotzdem werde ich immer ein weltoffener Weltenbummler sein und ich kann es kaum erwarten mal wieder etwas weiter weg zu reisen, Abenteuer zu erleben oder alle drüben wiederzusehen. Wer weiß, vielleicht klappt es ja schon dieses Jahr?

Durch die Pandemie haben sich meine Flügel zusammengefaltet und ich habe viel mehr Zeit mit meiner Familie verbracht und gemerkt, dass die Zeit mit den Lieblingsmenschen durch diverse Regelungen, Verordnungen, Beschränkungen und Sperren begrenzt sein kann. Das heißt aber nicht, dass ich die Schwingen nicht nochmal irgendwann erneut ausbreiten kann.

Diese Realisierung stimmt mich ehrlich gesagt optimistisch und froh. Gerade weil die Zeit begrenzt ist (deutlichst spürbar durch Corona), muss man das Beste aus allem machen. Das geht aber nur, wenn man daran arbeitet und versucht das Positive zu sehen. In der Vergangenheit habe zum Beispiel wieder mit dem Cello angefangen.

Ich will damit sagen, dass man auch so irgendwie ankommt aber auch, dass man niemals aufhören darf zu träumen. Gerade das Cellospielen ist ein super Beispiel. Ich habe mit 14 oder 15 aufgehört und bin sofort wieder reingekommen.

Ich weiß aber auch, dass ich nie auf einem Level wie Yo-Yo Ma spielen werde. Deswegen weiß ich auch, dass ich irgendwie eine Art Teilzeit-Amerikaner bin und nie ein Vollzeit-Amerikaner sein kann :). Und das ist gut so. Ich bin hier Zuhause 😀

Das Wetter ist zwar gerade etwas durchwachsen, aber es wird auch wieder sonnig ☀️ – Ende!

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Thema von Anders Norén