oder der Trip ins Paradise!
Morgens um 7:00 ging es für mich los. Mit einem frisch eingebauten Autoradio, Ladekabel und genug im Magen um nach vier Stunden erst wieder etwas essen zu müssen, ging es in Richtung Seattle.
Lake Forest Park, ist ein Vorort im Norden Seattles am Lake Washington. Hier hat Tanja ihr placement für das Jahr. Sie lebt mit ihren Gasteltern und zwei weiteren Austauschschülern in einem echt großen Haus. Gegen 8:30 kam ich bei Tanja an und schon ging es weiter.
Nach etwa zwei Stunden Autofahrt gingen wir uns nochmal Verpflegung kaufen, weil es ein langer Tag werden sollte. Wir fuhren noch etwa anderthalb Stunden bis wir letztendlich am Nationalpark ankamen.
Nachdem wir ein riesiges hölzernes Tor passierten, fing der unglaubliche Wald an. Douglasien von ungemeiner Größe, aus Urwuchs der noch nie bewirtschaftet wurde und von atemberaubender Schönheit. Der Schatten der Bäume wurde auf die Straße geworfen und ein unglaubliches grün war zu sehen, als man in den Himmel schaute. In der Ferne waren die weißen Bergspitzen zu erkennen. Ich war vollkommen in meinem Element und wieder einmal froh im Nordwesten platziert zu sein.
Der Pfad in Richtung Paradise wand sich zeitweise stark, so musste man gezwungenermaßen Serpentinen fahren. Mit der Automatik in meinem Focus war es kein Problem. Zum ersten Mal verstand ich die Erklärung der Amerikaner, dass sie aus Faulheit nicht schalten wollen. An jeder Kurve, nach 50 Serpententinen zweimal zu schalten wäre echt uncool gewesen. Geschwind ging es, mit ein paar Zwischenstopps, nach Paradise.
Als wir angekommen waren, schauten wir uns zuerst im Besucherzentrum um. Ein wunderschönes Gebäude im Blockhausstil wurde einfach mal am Fuß des Mt. Rainiers gesetzt. Am Tresen war ein freundlicher Kerl, der uns eine Karte in die Hand drückte. Wir informierten uns über den Aufstieg und wie lang der Weg sein würde.
Wir kamen zum Schluß, dass wir den Sky Trail nehmen wollten. Dieser zog sich etwa 4,5 Meilen am Fuß des Bergs entlang. Dies stellte sich im Laufe des Trails als eine sehr gute Idee heraus. „Sky“ Trail ist wirklich eine passende Beschreibung. Ich werde einfach mal die Bilder für die Wanderung sprechen lassen.
Hab mich belehren lassen, es ist ein Marmot, kein Marble-Animal 😀
Auf dem Pfad trafen wir auf mehrere interessante und coole Leute. Wir lernten einen jungen Amerikaner (23) kennen, der in einer Band spielt und mit offenen Augen durch die Welt geht. Ich empfand ihn als sehr angenehme Gestalt. Leider habe ich seinen Namen nicht erfragt. Ich weiß allerdings, dass er auf Reddit im Vynil und Pink Floyd Forum aktiv ist. Vielleicht mache ich gleich noch einen Post dort. Wir lernten auch Carolynn kennen. Eine junge Mutter, die die Zeit der streikenden Lehrer nutzt um mal die Natur zu erleben. Sie kommt aus Olympia und fährt einen roten Prius.
Wir liefen ihr zu dritt mehrere Male übern Weg und beschlossen schließlich eine Gruppe aus vier Personen zu bilden. Es wurde eine sehr junge, fröhliche Truppe. Gegen Ende saßen wir nochmal zusammen auf einem Punkt und haben unser Essen geteilt. Wir beschlossen noch etwas zusammen zu machen, konnten aber leider aufgrund von Komplikationen nur mit Carolynn essen gehen. Bis um 20:30 saßen wir noch in einem Restaurant und erzählten uns von unseren Lebensgeschichten.
Es war gut, dass wir relativ früh gingen, weil die Autofahrt noch 2,5h lang war und ich echt müde wurde. Tanja hat zum Glück mit mir die ganze Zeit geredet, so blieben wir beide wach. Außerdem habe ich zu meiner schlechten Musik gesungen. Hoffentlich habe ich sie damit nicht zu sehr gefoltert.
Um 23:00 waren wir schließlich bei ihr Zuhause. Ich glaube mit dem Ford habe ich echt einen Glücksgriff getan! Am nächsten Tag brach ich um 8:00 zur nächsten Wanderung auf!
Ziel: Deception Pass