Moin! Leanders Reise durch die USA

Ein Nordlicht unterwegs im New York State

#011 – Da kommt etwas auf mich zugerollt

Moin zusammen,

was macht der Leander eigentlich den ganzen Tag so an der Uni? Zusammenfassend könnte ich jetzt sagen: Schreiben, lesen, schreiben und nochmal lesen. Etwas genauer gesagt analysieren wir beispielsweise in „American Pasts“ die Inhalte alter Filme. Bevor wir uns mit den 1960ern, dem eigentlichen Schwerpunkt des Kurses, befassen, lernen wir zunächst etwas über die Anfänge der Filmgeschichte und verschiedene Filmpraktiken. Unser nächstes Essay besteht daraus, einen von drei Propagandafilmen des frühen 20. Jahrhunderts genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich entscheide mich für den Propagandafilm von Leni Riefenstahl zu Hitler und seinem Auftritt in Nürnberg 1934 und bin ehrlich gesagt ganz froh, dass ich mir nur die ersten zwölf Minuten des Films ansehen muss. Wenn man überlegt, dass mit diesen Filmen die Realität teilweise um 180 Grad umgedreht wird, kann einem dann schon etwas flau im Magen werden.

Was bedeutet denn dieser Smiley in „Germany“?

Der Internationale Club hat in dieser Woche etwas ganz besonderes zu bieten. Nacheinander stellen einige Studenten einfache Sätze und Wörter in ihrer jeweiligen Landessprache vor, so zum Beispiel „Hallo“, „Wie geht es dir?“ oder auch „Wo ist das Badezimmer?“. Nachdem ich mit meiner deutschen Übersetzung den Anfang mache, folgen weitere Studenten, die uns die Sätze in Französisch, Spanisch, Koreanisch, Chinesisch, Niederländisch und vielen weiteren Sprachen beibringen. Der Club sorgt wirklich dafür, dass wir zu einer großen internationalen Familie zusammenwachsen, auch wenn man sich in der nächsten Jenga-Runde doch wieder eher ernst gegenübersitzt.

Dank je wel Leander für deine niederländische Präsentation!

Suche ich eigentlich noch nach einem Auto? Neben meinen Bemühungen, online den Wagen meiner Träume zu finden, hat auch unser Nachbar Ray seine Augen nach einem geeigneten Fahrzeug offen gehalten. Dabei hat er einen 2000er Toyota 4Runner gefunden, den ich bereits während der O-Woche Probe fahren konnte. Da es mir der Wagen ziemlich angetan hat, musste ich nicht lange überlegen, als Ray gefragt hat, ob er den Wagen für mich reservieren soll.

Mit diesem Wagen könnte ich die Erde noch zwei Mal umkreisen und er würde nicht meckern

Im Laufe der Woche standen nun also wieder einige Behördengänge auf der Liste, um den Autokauf so einfach wie möglich gestalten zu können. Gemeinsam mit Janice ging es zu StateFarm, wo ich ein für mich geeignetes Angebot für die Autoversicherung unterschreiben konnte. Tags darauf war es dann auch schon soweit: Gemeinsam mit Ray fuhr ich zu seiner Werkstatt, um das Auto dort abzuholen.

Ein Kofferraum so groß wie ein deutscher Kleinwagen

Die vorher beim DMV geholten Nummernschilder brachte er ohne große Mühe an und den Schlüssel konnte er mir auch direkt überreichen, da ich bereits ein paar Tage vorher mit meinem ersten Scheck die Zahlung getätigt habe. Jetzt ist es also erledigt, ich habe meinen ersten eigenen Wagen gekauft! In der Ferne höre ich das Hupen eines Twingos, der sich in Deutschland mit mir freut. Keine Sorge, nächstes Jahr fahre ich auch wieder mit dir!

Sollte noch jemand Kassetten besitzen, die nicht mehr gehört werden: Bitte alle an mich schicken!

Vorbei war also nun die Zeit, in der mich Bob und Janice für jede Angelegenheit, die ich nicht mit dem Rad erledigen konnte, irgendwo hinbringen mussten. In den nächsten Tagen sollte aber zunächst keine größere Fahrt anstehen. Am Freitagabend fand im Williams Center, welches so etwas wie die Zuflucht aller internationalen Studenten ist, die Movie Trivia Night statt. Moderiert von einer Studentin mussten Fragen zu bekannten Filmen und Schauspielern beantwortet werden, wer hierbei die schnellste Antwort liefern konnte, wurde mit mehr Punkten belohnt. Mein gefährliches Halbwissen machte sich bezahlt und ich gewann nicht nur die Veranstaltung, sondern erhielt als Preis eine Trinkflasche so wie einen Kapuzenpullover mit dem Namen der Uni.

Komisch, hier kann er plötzlich lächeln

Das Ende der Woche gestaltete ich mit dem ersten Treffen eines weiteren Clubs entsprechend sportlich. Im Gym der Uni habe ich mich mit anderen Studenten verabredet, um am Badminton-Club teilzunehmen. Badminton kannte ich bereits aus meiner dreijährigen Vereinszeit sowie aus dem Sportkurs in der Oberstufe, ich war also sehr erfreut, endlich mal wieder den Schläger schwingen zu können.

Badminton und Basketball, wie sie friedlich in der Halle koexistieren

Die Halle wurde an diesem Tag neben uns auch noch von vielen weiteren Studenten genutzt. Die Badminton-Felder mussten mit Klebeband abgegrenzt werden, da die Markierungen auf dem Hallenboden normalerweise nur für Basketball und Volleyball ausgelegt sind. Im Laufe des Nachmittages hatten wir mit einigen Partien gegeneinander viel Spaß, auch wenn die ersten Federbälle unter unseren Schlägen leiden mussten. Hin und wieder müssen eben ein paar Federn fliegen!

Nur kurz angefasst, hat der Federball schon sein Kleid verloren

Bis bald,

Euer Leander

 

 

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