Moin! Leanders Reise durch die USA

Ein Nordlicht unterwegs im New York State

#007 – Und täglich grüßt die Schulbank

Moin zusammen,

nach dem Reenactment ist vor der Uni, so oder so ähnlich kann ich den Start in diese Augustwoche beschreiben. Zu meiner Freude ging die Woche aber gleich mit einer kleinen Überraschung los.

Für Anfragen an meinen Drahtesel bitte seinen Manager kontaktieren

Meine Social Security Card ist angekommen! Somit hat die Beantragung der Karte letztendlich länger gedauert als der Versand der selben. Da hat sich meine Geduld in der vorherigen Woche also wirklich gelohnt. Mit der SSC im Gepäck fuhr ich nun mit Bob am Montag zum DMV, um meine schriftliche Führerscheinprüfung abzulegen. Nachdem ich die zwanzig Fragen beantwortet habe und zudem ein Bild von mir geschossen wurde, konnte ich mit dem sogenannten Learner Permit das Büro wieder verlassen. Einen der ersten Schritte zum amerikanischen Führerschein habe ich nun also schon hinter mich gebracht!

Sie befinden sich hier..wo ist denn der rote Punkt?

Gleich am selben Abend stand dann für mich auch schon der erste Teil der O-Woche in Fredonia bevor: Ein gemeinsames Abendessen mit anderen Freshmen, den Anfängern an der Uni. Ich war doch etwas überrascht, als ich in der Mensa ankam und weit und breit keine anderen internationalen Studenten zu sehen waren. Habe ich mich im Tag versehen? Bin ich überhaupt an der richtigen Uni? Auch ohne die anderen Studenten konnte ich das Abendessen genießen und direkt mit einigen Sportstudenten über den amerikanischen Fußball reden.

Normalerweise jubel ich für Grün und Weiß, allerdings ist das Maskottchen hier echt cool

Zurück im Haus meiner Gastfamilie wurde ebenfalls gerade zu Abend gegessen, dieses Mal aber mit einem besonderen Anlass: Es war das Geburtstagsessen für Ian, der seinen 18. Geburtstag zelebrieren konnte..aber der Geburtstag ist doch erst in der kommenden Woche? Teilweise muss ich mich hier an für uns total skurrile Sachen gewöhnen, da viele Leute in den USA ihrem Gegenüber bereits über eine Woche vor dem richtigen Tag zum Geburtstag gratulieren. In Deutschland wäre das ein Unding, schließlich bringt das doch Unglück!

Hochmotivierte Studenten zwischen dem Mittag- und Abendessen

Nun geht es aber auch schon am Mittwoch los mit dem richtigen Programm. Bereits früh am Morgen finde ich mich mit rund 35 internationalen Studenten in einem Gebäude der Uni ein, wo wir von unseren Koordinatoren begrüßt werden. In den kommenden Stunden sollten wir viel über das Leben an der Uni und unsere verschiedenen Visa lernen, bevor wir gemeinsam den Campus erkunden. Die Gruppe ist wild gemixt mit jungen Leuten aus China, Japan, Südkorea, Taiwan, Australien, Albanien und auch der Türkei. Während unserer Campus-Tour sahen wir uns nicht nur die einzelnen Häuser mit den Klassenräumen an, sondern warfen auch einen Blick in die Sporthalle mit anhängendem Schwimmbad UND Eishockeystadion. Muss ich etwa nochmal über meine gewählten Kurse nachdenken? Zum Abschluss des Tages wurden wir dann noch offiziell von der Präsidentin der Uni in einem kleinen Theatersaal begrüßt.

Gerüchten zufolge hat Michael Phelps hier seine Rekorde aufgestellt (Gerüchte von Leander K.)

Auch die weiteren Tage der O-Woche hatten es in sich. Neben einer Tour durch die Stadt mit Besuch der örtlichen Bank und dem Abschluss meines amerikanischen Kontos am Donnerstag sowie dem Besuch des Farm Festivals am Freitag (mit ganz vielen Tieren in der Innenstadt) erwarteten uns am Freitagabend eine Pizzaparty und im Anschluss daran noch das sogenannte „Late Breakfast“ mit viel Essen, Gesprächen und auch Karaoke (leider wurde mein Song am Ende nicht mehr gespielt, vielleicht war das aber auch besser für alle).

Der perfekte Ort für eine Abkühlung im heißen Sommer / Der perfekte Ort für heißblütige Spiele im kalten Winter

Dass es in dieser Woche neben der Uni aber auch noch andere Sachen in Fredonia gibt, beweist der Samstag. Auf dem Gelände der Kirchengemeinde fand der sogenannte „Back-to-School-Bash“ statt, bei dem Kinder aus dem Ort von vielen Freiwilligen auf das neue Schuljahr vorbereitet wurden. So konnten die Kinder in kleinen Spielen Spielzeug oder auch Schulutensilien gewinnen oder bei einer Dame einen neuen Haarschnitt bekommen. Ich habe mich als Freiwilliger für die Spiele bereit erklärt und habe den Kindern als Meister das Angeln beigebracht. Insgesamt sind alle am Ende des Tages mit einem Grinsen nach Hause gefahren und wir Helfenden konnten uns den Abend mit ein bisschen Pizza und Eis verschönern.

Bis heute ungeangelt: Die Ente

Wie immer endet auch diese Woche mit dem Sonntag, an dem es für mich nach der Kirche zunächst zur Uni ging, da ein paar Studenten eine kleine Sushiparty organisiert haben. Gegessen habe ich nicht viel, da die nächsten beiden Stunden eigentlich nur gekocht wurde. Am Ende habe ich von allem etwas probiert und bin schnell wieder nach Hause gefahren, da es für Bob und mich am Nachmittag nach Buffalo ging. Was macht man denn an einem Sonntagnachmittag in Buffalo? Richtig, man geht zu einem Pre-Season-Spiel der Buffalo Bills! Bob konnte über einen Bekannten zwei Karten für das Football-Spiel ergattern und ich wollte mir diese Chance nicht entgehen lassen.

Ist denn hier schon wieder das Deichbrand?

Meine ersten Eindrücke des Geschehens vor dem Stadion haben mich direkt an Bilder aus bekannten Fernsehserien erinnert: Die Fans sitzen vor dem Stadion in ihren Autos und grillen/trinken gemeinsam mit ihren Freunden. Es war der Familientag der Bills, dementsprechend gab es vor dem New Era Field auch viel Programm für die Kleinen. An unseren Plätzen angelangt war ich dann zunächst etwas sprachlos. In das Stadion passen mehr als 70.000 Zuschauer, also mehr Leute als in fast jedes Bundesligastadion!

Ein Feuerwerk darf natürlich zum Einlauf der Spieler nicht fehlen

Bob hatte während des Spiels das Vergnügen, mich mit dem Regelwerk vertraut zu machen, da ich mich dann doch eher als Football-Laien bezeichnen würde. In der Halbzeit waren wir dann etwas frech und haben uns auf der anderen Seite des Feldes neue Plätze ergattert, die näher am Feld dran waren. Am Ende sollte alles nicht helfen und die Bills verloren das Spiel mit 13:26 gegen die Cincinnati Bengals.

New Era Field, ein Stadion fast so groß wie zwei Weserstadien. Wow.

Egal, das Spiel war ja zum Glück noch außerhalb der Saison und ich bin definitiv bereit, mir demnächst mehr Spiele anzusehen!

Zum Abschluss gibt es noch diesen süßen Vierbeiner vom Farm Festival

Bis bald,

Euer Leander

 

 

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