Auch wenn ihr mir das, nach meinem letzten Bericht wahrscheinlich nicht ganz glauben möchtet, aber ich war in den vergangenen Monaten auch im College. Ohjaaa und teilweise hab ich sogar ganz schön geschwitzt, denn im Dezember stehen im College die Final Exams an. Die zwei Wochen nach meiner Rückkehr aus Rochester waren geprägt von zahlreichen Assignments, Tests und zu guter Letzt eben auch von den Final Exams. Insbesondere English Composition hat mir in dieser Zeit einiges abverlangt, da hier zwei Essays, ein Test und zahlreiche Reviews von vorherigen Essays anstanden. Ein Lächeln konnte ich mir während dieser Zeit allerdings nicht verkneifen. Die Tatsache, dass meine Professoren in Makroökonomie und Psychologie jeweils einen Studyguide mit rund 250 Multiple-Choice Fragen inklusive Antworten zu Hand gaben, verwunderte mich zunächst nicht. Als die Final Exams in den beiden Kursen jedoch aus 100 der 250 Fragen mit den exakt gleichen Formulierungen und Antworten bestanden, konnte ich mir das Schmunzeln nicht mehr verkneifen. Um hier durchzufallen muss man wirklich gar nichts gemacht haben oder einfach wirklich nur faul sein. Ich weiß nicht ob diese Vorgehensweise hier Gang und Gebe ist oder doch nur eine Ausnahme meiner Professoren war. In diesem Sinne handelte es sich eigentlich nur um stumpfes auswendig lernen. In Deutschland würden sich Professoren wahrscheinlich nur müde ins Fäustchen lachen.
Anfang Dezember war die Collegezeit dann aber auch schon geschafft und damit verbunden die erste Hälfte des Programmes. Im Dezember selbst war ich gefühlt kaum in Atlanta. Die wenigen Tage vor Ort waren allerdings von Highlights geprägt. Am 8. Dezember stand beispielswiese das Finale der amerikanischen Major Soccer League an. Unsere Jungs von Atlanta United bescherten uns einen triumphierenden Abend beim Public Viewing. Die erste Meisterschaft in der noch jungen Vereinsgeschichte wurde anschließend natürlich gebührend zelebriert. Es ist schon erstaunlich, wie eine ganze Stadt und ihre Einwohner so Feuer und Flamme für einen erst zwei Jahre alten Club sein können. Fußball gewinnt eindeutig mehr und mehr an Stellenwert in den USA, was sich auch in den Emotionen während und nach des Spieles offenbart hat.

Atlanta Weihnachtsmarkt – Glühwein $6…okay, aber Döner $12…..

Champions!

Ein letztes Mal den Falcons die Ehre geben.
In der darauffolgenden Woche durfte ich mich nochmals über Besuch freuen. Zusammen mit einem Kumpel, welcher das letzte Jahr in Denver gelebt und gearbeitet hat, machte ich mich auf einen kleinen Roadtrip Richtung Ostküste:
Erste Haltestelle: Asheville, North Carolina. Asheville ist eine Kleinstadt, welche vor allem bzw. auch nicht mehr als für Ihre Craft-Beer bzw. Brauerei Kultur bekannt ist. Somit probierten wir uns als alte Bierliebhaber durch die ein oder andere Brauerei durch. Amerika ist nicht nur Budweiser, sondern hat mittlerweile wirklich eine interessante Brauereikultur. Das ein oder andere Hopfen-/Malzgetränke konnte man sogar einigermaßen ohne sein Gesicht zu sehr verziehen zu müssen genießen. Amerikanisches Bier kann schmecken, allerdings ist mir das deutsche Hopfen- und Malzgetränke gebraut nach dem guten alten Reinheitsgebot bzw. ein ehrliches Hochstift (Wer’s kennt, der will‘s!) doch Lieber.

Schön kitschig, so mag ich das.

Irgendwie niedlich, Cafe im Doppeldecker.

Einmal volltanken für $16/14€ – kein Wunder warum Public Transportation so unbeliebt ist.

Sturr geradeaus – Cruise Control regelt das.
Zweite Haltestelle: Wilmington, North Carolina. Wilmington ist eine kleinere Küstenstadt, welche über wunderschöne Strände in nächster Umgebung verfügt. Mich alten Romantiker erinnert das natürlich sofort an amerikanische Schnulzen. Das ein oder andere Strandhaus in der Umgebung wurde hierfür sicherlich verwendet. In Wilmington kamen wir außerdem zum ersten Mal in den Genuss von Couchsurfing, was auf jeden Fall besser als unser Airbnb-Vorhaben zu Silvester in Miami geklappt hat (zu einem späteren Zeitpunkt hierzu mehr).

Wilmington – USS North Carolina

Wilmington – USS North Carolina

Wilmington – USS North Carolina

Romantik pur in Kure Beach
Dritte Haltestelle: Charleston, South Carolina. Nach einer erholsamen Nacht in Wilmington verbrachten wir den darauffolgenden Tag in Charleston. Auf dem Weg nach Charleston machten wir einen kurzen Stopp im Kwik-E Mart in Myrtle Beach. Zum Glück lag dieser am Weg, denn extra dorthin zu fahren lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Mehr als billige Simpsons Werbeartikel und Duff-Energy Drinks (Achtung: Kein original Duff-Bier vorhanden) zu überteuerten Preisen gibt es dort nicht zu sehen. In Charleston selbst spendeten wir leider nur ein paar Stündchen aufgrund des straffen Zeitplanes. Allerdings scheint mir Charleston eine unfassbar schöne Küstenstadt zu sein, die unbedingt zur wärmeren Jahreszeit noch einmal besucht werden möchte.

Kwik-E Mart – hätte mir einen echten Supermarkt gewünscht 😀

Patriots Point – USS Yorktown

Patriots Point – USS Yorktown

Patriots Point – USS Yorktown

Charleston

Charleston

Charleston

Charleston

Charleston

Charleston

Charleston
Vierte Haltestelle Savannah, Georgia: Spätabends in Savannah angekommen, reichte es leider nur noch für zwei Bier und etwas zu Essen in einer äußerst skurrilen Bar. Neben Speisen und Getränken wurden Videospiele serviert. Seit langem kam ich mal wieder in den Genuss einer gepflegten Runde Mario-Kart und Super-Smash Brothers. Bevor es am darauffolgenden Tag wieder zurück nach Atlanta ging, erkundeten wir Savannah und Tybee Island noch ein wenig. Diese beiden Orte werden mich im Sommer definitiv auch noch einmal sehen.

Charmantes Savannah

Diese Bäume sind der Hammer!

Sieht nicht nach Dezember aus….

Charmantes Savannah

Charmantes Savannah

Charmantes Savannah

Charmantes Savannah

Charmantes Savannah

Charmantes Savannah

Vietnam War Monument

Endlich wieder Palmen, Sonne und ein …..

Tybee Island

Tybee Island

Tybee Island

Tybee Island

Tybee Island

Tybee Island
Nach über 1.000 Meilen in vier Tagen schrie auch mein roter Ford Focus mal wieder nach einer kleinen Pflege. Auf dem Rückweg von Savannah nach Atlanta vibrierte bzw. schüttelte das Lenkrad teilweise so heftig beim Fahren, das ich es richtig festhalten musste. In Atlanta angekommen ab in die Werkstatt des Vertrauens. Siehe da, die Vorderreifen haben richtige Wellen und zwar nicht nur im Profil. Okay, dass die Reifen nicht mehr die Neusten waren wusste ich schon vorher. Allerdings hätte ich sowas nicht erwartet oder um es mit den Worten des Mechanikers zusammenzufassen: „So etwas habe ich noch nie auf zwei Reifen gleichzeitig gesehen.“

Ein kleiner aber feiner Rundtrip.