Dienstag vor 14 Tagen hieß es zumindest für das Jahr 2018 und die darauffolgenden ersten 6 Monate im Jahr 2019 Abschied nehmen aus Deutschland. Besonders das Wiedersehen einiger bekannter Gesichter vom Vorbereitungsseminar am Frankfurter Flughafen lies den Abschiedsschmerz jedoch schnell ein wenig vergessen.

Good guys

Die ersten drei Tage sollten wir im Rahmen eines kleinen Einführungsseminars in New York verbringen. Meinen ersten Langstreckenflug über den großen Teich in die nie schlafende Stadt steckte ich trotz schmerzlicher Niederlagen im Schiffeversenken (…Patrick mach dich auf den Rückflug gefasst) gut weg. Da New York einigen wahrscheinlich sowieso schon bekannt ist, möchte ich die drei Tage lediglich in einigen Stichpunkten kurz zusammenfassen:

  • Riesig –> Wolkenkratzer, Wolkenkratzer ohh noch ein Wolkenkratzer – diese Stadt nimmt einfach kein Ende.
  • Laut –>New Yorker benutzen das Warnsignal eines vierrädrigen Automobils noch öfter als unsere europäischen Freunde auf dem Stiefel (Italien)
  • Wunderschön –> Brooklyn Bridge + Staten Island Ferry bei Nacht, traumhaft.
  • Tolle Menschen –> man hatte endlich die Gelegenheit weitere PPP’ler außerhalb des Vorbereitungsseminars kennen zulernen und Kontakte zu knüpfen.
  • Freunde –> unvergessliche Momente (Trash jumping…)

Einige Impression:

Markus mag definitiv viele Menschen.

Brooklyn Bridge

Central Park

Staten Island Ferry bei Nacht

One World Trade Center

Ground Zero Memorial

Am darauffolgenden Freitag ging es nach drei Nächten New York dann endlich weiter nach Georgia in Richtung Atlanta. Zusammen mit drei weiteren Teilnehmern trat ich den 1 ½ stündigen Flug gegen Mittag des 10. Augustes an. Am „world‘s-busiest“ Flughafen in Atlanta angekommen lächelte mir sogleich ein 1 ½ Köpfe größerer Mann in einem roten Atlanta United Polo freundlich zu und winkte eine nette Dame kurzerhand herbei. Da war sie also meine Familie für das kommende Jahr und ich muss sagen, der erste Kontakt war zutiefst sympathisch. Nach 45 Minuten Fahrt in einem der wohl schlimmsten Traffics der Welt (der wird mich in Zukunft bestimmt noch einige Nerven kostet), durfte ich dann endlich meine kleine „eigene“ Etage (Schlafzimmer + Badezimmer) beziehen. Zum Abendessen bekam ich unverzüglich das Spezialgetränk meines Hostdad’s (Bier + ein Schuss Margarita…schmeckt fast wie Radler naturtrüb) serviert. In diesem Zusammenhang erwies sich mein Gastgeschenk, ein Weizenbierglas mit Namensgravur, als voller Glücktreffer. Aber ich möchte euch an dieser Stelle nicht mit zu detaillierten Darstellungen langweilen.

Selfmade Mexican Food and Special Beer-Margarita Drink made by Hostdad

Sooo, seit meiner Ankunft im Vorort Clarkston ist nun auch schon wieder etwas über eine Woche vergangen, was in der Zwischenzeit alles passiert ist?

Ein Bankaccount wurde eröffnet, eine Social Security Card beantragt, College-Kurse wurden gewählt, eine Georgia ID-Card wurde beantragt, ein Fahrrad gekauft, erste kleine Ausflüge unternommen, ein Auto……

Erste kleine Bike-Tour in den Stone-Mountain Park

Lake-Tour

Budweiser and Soccer

Official Freshman-Inauguration Georgia State University

wurde noch nicht gekauft und hierauf möchte ich kurzerhand eingehen. Da das öffentliche Verkehrsnetzwerk der USA in keinerlei Weise mit unserem Deutschen vergleichbar ist, ist es trotz Nähe (12 Milen) zur Großstadt Atlanta sehr schwer irgendwo ohne Auto hinzugelangen. Somit investieren wir (Mein Hostdad, Lisa und ich) momentan viel Zeit und Aufwand um ein halbwegs finanzierbares und verlässliches Gefährt zu finden. Der Automarkt in Atlanta ist zwar groß, aber dementsprechend auch auf einem finanziellen Niveau. Ein ordentliches und voll funktionstüchtiges Fahrzeug unter $4,000 mit einem akzeptablen Kilometerstand (unter 250.000km) zu finden, grenzt schon fast an eine der größten irdischen Herausforderungen. In diesem Zusammenhang habe ich einiges in den letzten Tagen gelernt:

  • Schlag zu, bevor es dir jemand vor der Nase wegschnappt.
  • Die äußere und innere Gepflegt- bzw. Unversehrtheit eines Fahrzeuges scheint eine deutsche Rarität zu sein.
  • Schraube deine eigenen Ansprüche auf ein geringes Maß zurück.

Nach einem Dutzend Testfahrten mit herabfallenden Spiegeln, bröselnden Dachhimmeln und nicht startenden Autos, sind wir leider noch nicht am Ziel unserer Träume angelangt……einem erschwingbaren, zuverlässigen Fortbewegungsmittel.