Inzwischen arbeite ich schon zwei Wochen als Praktikant für den Congress of the United States of America.
Und ich muss sagen, es ist eine unglaubliche Erfahrung!!
Besonders das „Feeling“ auf dem Hill ist etwas besonderes, alles ist busy und muss schnell gehen. Das ist wirklich das krasse Gegenteil zum lässigen College-Alltag.
Das bekannte weiße Gebäude mit der Kuppel in der Mitte von Washington D.C. ist das Capitol, worin das House of Representatives und der Senate tagt. Darum herum stehen fünf Bürogebäude, das Court House, drei Bibliotheks-Gebäude und ein paar andere Anlagen, welche ich bisher nicht erforscht habe.
Alles ist unterirdisch durch ein Tunnelsystem verbunden inclusive zweier Subways für Mitarbeiter. Es ist schon ziemlich cool ein Badge zu haben und automatisch überall reingehen zu dürfen (naja – fast überall). Außerdem gibt’s in dem Komplex einen Shop für Bürobedarf, eine Poststelle, mehrerer Cafeterias, einen Dunking Donuts, einen Subway, einen Pizzaria und ein Visitor Center. Man muss jeden Morgen durch einen Sicherheitscheck gehen, sobald man eines der Gebäude betritt.
Ich arbeite im vierten Stock des Rayburn House Office Building für Representative Steve Chabot von Ohios erstem District. Da er Republikaner ist, und ich eine demokratische politische Einstellung habe, ist die Arbeit im Büro eine besonders interessante Erfahrung. Grundsätzlich sind die Mitarbeiter, und vor allem die Wähler des Districts konservativ eingestellt. Recht häufig geht das auch ins Extreme, man kann sich die wütenden Stimmen vorstellen. Ich arbeite hier in Zeiten des Shutdown, der Mauer-Diskussion und dem Streit zwischen Donald Trump und Nancy Pelosi.
Praktikanten kümmern sich um Anrufe und Mails der Wähler, daher bekomme ich einen tiefen Einblick in deren Ansichten. Ich höre recht viele ärgerliche und frustrierte Meinungen der Bürger unseres Districts, manche erzählen mir auch ihre ganze Lebensgeschichte.
Abgesehen von dem Telefon, der Post und ein paar Erledigungen im Komplex habe ich in der ersten Woche nicht viel gemacht. Meine Arbeitszeit ist von neun Uhr morgens bis sechs Uhr abends und da ich in Bethesda, Maryland lebe, kommen jeweils eineinhalb Stunden auf der Strecke hinzu. Dennoch war (vor allem am Wochenende) auch noch Zeit für Sightseeing in Washington DC.
Sicherheitscheck, die Tunnel, mein Büro und das Capitol Building
Pizza 😀 und das Capitol im Sonnenuntergang
National Cathedral