The Land Of Unlimited Opportunities

35. CBYX/ PPP

16th Alltägliche Herausforderungen II

Der erste Tag in der weiterführenden Schule, der Uni oder dem neuen Sportteam – jeder kennt diese Situation. Alle sind sich fremd, man stellt sich vor, lernt sich kennen, und häufig wird dadurch der Grundstein für neue Freundschaften gelegt.

Nicht so in meinem College, schon die Ausgangssituation ist ganz anders. Ein Quarter geht nur zwölf Wochen, und man ist nur in jeweils einem Kurs mit den gleichen Personen zusammen. Dann kommt hinzu, dass die Klassen sehr klein sind, da Online-Kurse beliebter sind, als der mit der Schule vergleichbare Frontalunterricht. So sind zum Beispiel in meiner Business Class vor allem die Studenten, welche im Online-Kurs nur auf der Warteliste gelandet sind, weil sie die Registrierung verpasst haben. Unter den schlußendlich 8-15 Beteiligten fehlt mindestens 1/3 regelmäßig, außerdem ist die Altersspanne enorm, von High-School Abgängern mit 17 Jahren, bis hin zu Eltern mit ende vierzig ist alles dabei.

Das führt dazu, dass man nach der obligatorischen Vorstellungsrunde am ersten Tag kaum Gelegenheit hat, jemanden besser kennen zu lernen. Es macht verständlicherweise auch wenig Sinn, Freunde im College zu suchen, wenn man bereits einen etablierten Freundeskreis hat. Abgesehen von Smalltalk in den Gruppenarbeiten, oder einem Kaffee nach dem Unterricht, hatte ich bisher wenig Erfolg, Anschluss an amerikanische Studenten zu finden. Wie es mit Kontakten zu Amerikanern über meine Gasteltern bzw. Clubs aussieht, habe ich im ersten Part dieser kleinen Blog-Serie beschrieben, nämlich ziemlich lau. Entgegengesetzt dazu ist der Kontakt zu „Fremden“ im Alltag viel selbstverständlicher als in Deutschland. Man unterhält sich mit dem Busfahrer, dem Kassierer im Supermarkt, oder den Gästen am nächsten Tisch im Restaurant.

Durch die Events unter den internationalen Studenten habe ich trotzdem eine coole Zeit im College. Es hat zum Beispiel so viel Spaß gemacht, die Talente bei der International Night zu bejubeln. Vor allem nehme ich durch die Vielfalt der Kulturen so viel mit. Solche Veranstaltungen werden vom International Programs Office organisiert, und ich sehe dort regelmäßig  bekannte Gesichter. Außerdem lernt man leicht neue Leute kennen und hat immer eine super Zeit!

Die Schattenseite ist allerdings, dass ich die falschen Sprachen spreche, um enge Freundschaften unter den Internationals zu knüpfen. Da fast alle internationalen Studenten aus Asien kommen, sprechen sie natürlich Ihre Sprache und sind untereinander befreundet. Japanisch, chinesisch, koreanisch, vietnamesisch oder indonesisch kann man auch nicht mal eben lernen. Ich sowieso nicht, denn ich bin überhaupt nicht sprachbegabt.

Es ist unglaublich, dass das Herbst-Quartal in gut zwei Wochen schon zu Ende geht. Genau genommen ist es auch überhaupt nicht in meinem Interesse, da dadurch die Finals ziemlich nahe rücken. Erst gestern hat meine Marketing-Lehrerin beschlossen, sämtliche Kapitel, welche wir noch nicht behandelt haben, auf einmal freizuschalten – Sie kann froh sein, die nicht alle bearbeiten zu müssen!

So ist das eben manchmal – Ich könnte stattdessen auch einen Highway adoptieren, oder diesen völlig sinnlosen Job des Schild-Halters an einer Baustelle machen. Das ist kein Witz, sobald hier der Verkehr kontrolliert werden muss, steht auf jeder Seite der Baustelle ein Mitarbeier, der den ganzen Tag die gleiche Aufgabe hat: Ein Schild halten und drehen. Auf der einen Seite steht „STOPP“ und auf der anderen „SLOW“.

Beim Versuch, Fotos mit dieser chinesischen App zu machen.

„Adopt a Highway“

Am Tag nach Halloween wird bereits für Weihnachten dekoriert. Das ist das Haus unseres Nachbarn.

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