Plötzlich ging es los – Mitte Juni wurden auf einen Schlag 15 Platzierungen bekannt gegeben. Als ich an diesem eintönigen Mittwoch Vormittag die Nachrichten in WhatsApp sah, war ich plötzlich hellwach. Mein Handy ist heiß gelaufen vom ständigen aktualisieren meiner Mails. Doch da kam nichts von der giz.
Zwei Wochen später hatte ich meinen Termin im Konsulat in München um mein J1-Visum zu beantragen. Das Interessanteste an dem ganzen Prozedere waren die Gespräche der anderen Antragsteller. Es ist interessant, was man alles mitbekommt, wenn man mal kein Handy zur Verfügung hat. Das Interview an sich war keine große Sache, die Mitarbeiterin an meinem Schalter war sehr freundlich, und da Sie nur drei Fragen gestellt hat, war es auch schnell vorbei. Anschließend habe ich mit meiner Mama in Ruhe den ersten Kaffee des Tages genossen, schließlich sind wir schon um sechs Uhr gefahren um definitiv pünktlich zu sein. Kaum hatte ich das freie WLAN im Starbucks aktiviert sehe ich eine Mail von der giz. Es ist meine Platzierung, es geht nach Seattle!
Seattle liegt im Bundesstaat Washington, soviel steht in der Mail. Die Stadt sagt mir etwas, die Filme Twilight und Fifty Shades of Grey fallen mir sofort ein. Aber trotzdem wusste ich erstmal nicht viel mehr – Google hilft. Washington liegt an der Westküste der USA, im Norden direkt an der Grenze zu Kanada. Seattle ist die Hauptstadt der Region und die Skyline der Stadt zieht sich am Meer entlang. Die Metropole hat sowohl an Sehenswürdigkeiten, als auch landschaftlich unglaublich viel zu bieten!
Mein College liegt im Norden der Stadt und meine Gastfamilie wohnt im Vorstadtbereich. Das Ehepaar hat zwei erwachsene Kinder, welche bereits ausgezogen sind, zwei weiteren Austauschstudenten aus China und zwei Katzen.
Kaum habe ich die Infos halb verdaut sehe ich eine WhatsApp aus unserer PPP-Gruppe: Kilian schreibt, dass er platziert wurde – in Seattle!
Ich bin super glücklich, meine Platzierung ist großartig und wir sind sogar zu zweit in der Stadt.
Schon am nächsten Tag schreibe ich mit meiner Gastmama Chris und meiner College-Koordinatorin des North Seattle Colleges. Zwei Tage später kommt mein Visum, und obwohl noch lange nicht alles organisiert ist, denke ich nur noch eins: Jetzt kann´s losgehen!