Die Ersten 6 Monate

Moin moin,

tatsächlich ist jetzt bereits die erste Hälfte des Jahres rum. Eines hab ich definitiv bereits gelernt. Einen Block zu führen gehört wohl nicht zu meinen Stärken.

Ich werde die Wochen nochmal einige Bilder und Berichte von verschiedenen Themen bzw. Ereignissen aus den letzten 6 Monaten zusammentragen und diese dann separat posten.

Hier vorab ein kurzes Update der Ereignisse aus den letzten Monaten.

Die College Zeit

Führ mich war das College eher eine ernüchternde Erfahrung.
Ich hatte mir das doch schon etwas spannender und deutlich dynamischer vorgestellt. Von dem typischen College Leben aus den vielen Hollywoodfilmen habe ich nicht wirklich viel gespürt. Mein College hat mich hingegen mehr an eine deutsche Berufsschule erinnert. Die meisten Studenten haben hier nur aufgrund der geringen Studiengebühren studiert und leider nicht aufgrund des tollen College Lebens. Mit knapp 5000 Studenten zählt das Riverland Community College in Austin zu den kleineren Colleges in Minnesota. Der größte Unterschied zwischen einer regulären Universität und einem Community College besteht im Wesentlichen darin, dass an einem Community College nur ein sogenanntes Associates Degree / 2 Jahres Abschluss und nicht der volle Bachelor (4 Jahre) absolviert werden kann. In der Regel besuchen die meisten Amerikaner zuerst das Community College und wechseln dann nach 2 Jahren zur Universität, da die Studiengebühren an einem Community College doch erheblich geringer sind.

Meine Unterkunft

Während der College Phase war ich in den sogenannten Dorms (Studentenwohnheim) untergebracht. Dort habe ich mir ein Apartment mit 5 weiteren internationalen Studenten geteilt. Ich musste für mich schnell feststellen, dass mir das Dormleben nicht wirklich gut bekommt. Die meisten Studenten, die in den Dorms leben sind sogenannte Freshmens = Studenten im ersten Semester. Die allermeisten haben bisher bei den Eltern gewohnt und entsprechend keinerlei Plan was ein eigenständiges Leben so mit sich bringt. Grade die Geschichte, mit dem sauber halten des Apartments war während der Zeit nicht wirklich angenehmen und hat mehr als einmal zu Streit geführt. Was mich persönlich am meisten gestört hat war, dass ich keinen eigenen Rückzugsort in Form eines eigenen Raumes hatte und mein Roommate nahezu 99% der Zeit im Raum verbracht hat. Auf die Dauer hat das schon an den nerven gezerrt.

Anfang Januar habe ich dann das Glück gehabt mit einem Arbeitskollegen zusammen zu ziehen. Das war definitiv das bisherige Highlight des Jahres.
Das einzig dumme an der Geschichte ist, dass ich aufgrund des Vertrages mit dem College weiterhin für den Dorm bezahlen muss. Umgerechnet sind das ungefähr 200 Euro im Monat, was ich aber definitiv lieber in kauf nehme als weiter am Campus wohnen zu müssen.

Der Job

Teil des Programms ist es ursprünglich in der zweiten Hälfte des Programms ein Praktikum in einem amerikanischen Unternehmen zu absolvieren. Führ mich war das etwas zu lange hin und ich habe bereits im Oktober angefangen Teilzeit bei Walmart zu arbeiten. Im Januar konnte ich dann unkompliziert in Vollzeit wechseln und bin mit meinem Job & Arbeitgeber generell sehr zufrieden.

Das allgemeine Leben

Minnesota als Platzierungsstaat ist schon eine Herausforderung für sich.
Letzte Woche (27.01.-31.01.) hatten wir legendäre Minusgrade von bis zu -50 Grad Celsius. Ich war schon ziemlich beeindruckt, dass mein Auto bei den Temperaturen funktioniert hat. Was mich am Minnesota Wetter am meisten nervt, sind diese extremen Winterstürme. Ich habe mich mit der dauerhaften Kälte über die letzten Monate bereits recht gut anfreunden können, aber wenn es hier mal Schneit, was es leider zu oft tut, sind die Straßen die reine Hölle. Mich hat es zum Glück bisher nur einmal in den Straßengraben befördert und ich lege alles daran diese Zahl auch zu halten. Ich bin wahrend des letzten halben Jahres recht viel durch die Gegend gefahren und hab mir die kleineren Städte in der Umgebung von Austin angeschaut. Mehr wars dann auch nicht wirklich, da während der College Phase meine Freizeit unter den ganzen Hausaufgaben doch mehr als gelitten hat. Zudem hatte ich noch viel Ehrenamtlich in meinem Ort ausgeholfen und versucht 3-5 die Woche zum Sport zu gehen, was tatsächlich auch recht gut hingehauen hat. Jetzt wo das College vorbei ist und sich so langsam ein geregelter Alltag einschleicht, unternehme ich recht viel mit Freunden und plane die ein oder andere Reise in den Staaten. Führ mich ist es aktuell egal in welchen Staat meine nächster Trip geht, Hauptsache ist, dass dort kein Schnee liegt!!!

Bilder und Co kloppe ich die nächsten Wochen noch mit rein.

Bis dahin.

Jan