#3 Willkommen in Pennsylvania

Angekommen bei der Gastfamilie. Nach den ersten drei Wochen kann ich bisher nur Positives über mein neues Zuhause berichten. Ich habe (mittlerweile) mein eigenes Zimmer, dass größer ist als erwartet. Meine Familie hat ein unendlich großes Herz. Ich lebe zusammen mit der Mutter Laura, dem Vater Sandy, meiner 13-jährigen „Schwester“ Caressa, meinem 15-jährigen „Bruder“ Caden, der 18-jährigen Cianna, Grandma, 4 Katzen, einem Vogel und der Hündin Riker. Hinzu kommt noch die japanische Austauschschülerin Mana. Sie wurde kurzfristig aufgenommen, weil ihre eigentliche Gastfamilie aus persönlichen Gründen abgesprungen ist und sie sonst zurück geschickt worden wäre nach Japan.

Wir haben also volles Haus hier. Das ist gut, denn so hat man immer jemanden zum reden und es wird nur selten langweilig. Dank meines neuen Zuhause habe ich auch die Angst verloren, dick aus den USA wiederzukommen. Hier wird sehr auf die Ernährung geachtet und ich bekomme so viel Obst und Gemüse wie ich nur möchte. Der Vater ist nur Fleisch (irgendeine spezielle Diät namens Carnivore), die Mutter und Grandma verzichten komplett auf Zucker, die Schwiegertochter isst nur Lactose- und Glutenfrei…

Gestern habe ich nur mal kurz erwähnt, dass ich die „europäische“ Version der Pizza lieber mag als die Amerikanische und dass ich gerne Rucola auf meiner Pizza habe und schon war heute eine Packung Rucola im Kühlschrank 😀 Wir werden also morgen selber Pizza machen.

Die letzten drei Tage hat die ganze Familie auf der sogenannten GRANGE FAIR verbracht. Eine Art riesiger Jahrmarkt in Centre Hall, Pennsylvania und die einzige Fair in Amerika auf der noch gecampt wird. Wir haben in einem riesigen Zelt geschlafen und haben viel Zeit mit Traktorpulls bzw. Truckpulls (ein Wettbewerb, in dem Traktoren oder Trucks ein Gewicht hinter sich herziehen müssen), viel Fastfood, Pferde/Hühner/Schweine/Ziegen/Schafe/Kühe, Glücksspiele ( wie auf einem „Jahrmarkt“ eben üblich) und Kartenspielen verbracht.

Es war eine einmalige Erfahrung und ich hoffe der Schlafmangel beeinflusst meine Leistungen nicht allzu sehr, denn morgen startet schon das COLLEGE. Es beginnt das Herbstsemester at HACC!

 

  
   

 

 

 

 

 

#2 Das Vorbereitungsseminar in New York City

Am Dienstag, den 7. August ging es für mich und 73 andere Stipendiaten los nach Amerika. Es war toll, die Leute vom Vorbereitungsseminar Lichtenfels 1 wieder zu sehen. Wir haben sogar noch Lisas Geburtstag „gefeiert“ mit Torte und einer (halben) Flasche Sekt.

Für manche von uns war es der erste wirklich lange Flug. Ich habe keine Sekunde geschlafen, was letztenendes die richtige Entscheidung war, denn ich hatte überhaupt nicht mit Jetlag zu kämpfen.

Als wir im Hostel ankamen, wurden die Zimmer (mit Stockbetten, bei denen ich jedes Mal Angst hatte, dass sie einstürzen wenn ich mich bewege)  alphabetisch aufgeteilt. Es ging dann sofort ins State Department und das Seminar begann. Wir bekamen alle wichtigen Informationen über die eventuellen kulturellen Unterschiede, Autokauf etc.. Danach, gegen Abend, führten uns ehemalige Teilnehmer des Programms auf amerikanischer Seite durch einen Teil der Stadt. Wir holten uns was zu essen in der Central Station, picknickten im Park und liefen über den Times Square. Die Luft war schwül und drückend, es war sehr heiß und am Anfang gar nicht so schillernd und groß wie in den Filmen. Es war aber trotzdem toll und spätestens als wir mit der Fähre fuhren und die ganze Skyline vor uns sahen war das wahnsinnige Gefühl, wirklich in New York zu sein, bei jedem angekommen.

In den zweieinhalb Tagen die wir in New York verbrachten, sahen wir viel, aber sicher noch nicht alles was es zu sehen gibt. Am beeindruckensten war, meiner Meinung nach, die Brooklin Bridge im Sonnenuntergang, der Central Park (als einziger grüner Fleck der Stadt) und das Denkmahl am Ground Zero.

Am letzten ganzen Seminartag bekamen wir alle noch ausstehenden Informationen zur Gastfamilie und zur Weiterreise. Für mich waren keine großen Überraschungen dabei, weil ich schon vorher mit meiner Gastfamilie Kontakt hatte und von meiner Hostmum auch schon die Infos zur Weiterreise bekommen hatte.

Somit ging es am Morgen des 10. Augusts zur Penn-Station, ein Bahnhof in New York, von dem die sogenannte Amtrack (Zug) abfährt. Anders als in Deutschland kann man nicht vorher am Gleis warten, bis der Zug einfährt und sich dann gemütlich einen Platz suchen. Alle Fahrgäste versammeln sich in einer Halle mit großen Bildschirmen. Dort wird erst 10 Minuten bevor der Zug abfährt das entsprechende Gleis angezeigt. Das heißt es laufen alle Fahrgäste auf einmal zu dem Gleis und es beginnt ein Rennen um gute Sitzplätze. Zum Glück war ich nicht alleine, sondern ein anderer Teilnehmer vom PPP musste das Gleiche durchmachen. Ich ergatterte einen guten Fensterplatz und lauschte der Fahrt über Gesprächen auf Englisch. An einem Bahnhof kurz vor Harrisburg wurde ich von meiner Gastmutter und zwei chinesischen Austauschschülerinnen in Empfang genommen.

Nun geht es nämlich erst richtig los… Amerika hier bin ich! 😉

 

Ein paar Bilder vom Vorbereitungsseminar in New York: